Perioden



Auf der Startseite des Periodendialogs sind alle angelegten Perioden aufgelistet. Dabei werden die Produktivperioden zusätzlich durch Häkchen [] gekennzeichnet. Welche Funktionen dieser Dialog bietet, wird nachfolgend beschrieben. 

Anlegen der ersten Periode

Periodenkonzept

Das VAT@GTC ist ein periodenbasiertes System. Dabei wird grundsätzlich zwischen den (Vor-)Anmeldungen und den Jahreserklärungen unterschieden. In Deutschland gibt es darüber hinaus noch die Sondervorauszahlungsperiode.

  • Eine Voranmeldungsperiode im VAT@GTC bildet immer einen einzelnen Kalendermonat ab. Wenn der Meldungszeitraum einer Gesellschaft abhängig von den gesetzlichen Vorschriften des jeweiligen Landes mehrere Kalendermonate umfasst, dann kann dies unter [Stammdaten→ Gesellschaften] in der Gesellschaft hinterlegt werden. Die Werte werden in diesen Gesellschaften monatlich importiert. In der letzten Periode des Meldezeitraums werden die Werte aus allen Vorperioden automatisch importiert und kumuliert. In dieser Periode können zudem Verprobungen über das Quartal durchgeführt und auch der Versendungsprozess findet hier statt. Eine manuelle Erstellung von Meldungen die mehr als einen Kalendermonat umfassen, erfolgt ausschließlich in der letzten Periode des Meldezeitraums.
  • Die Jahreserklärung bildet immer die Erklärung eines gesamten Kalenderjahres ab. Dies ist unabhängig davon, ob Voranmeldungen erstellt und versendet wurden, oder dies die einzige Meldung des Jahres ist. In beiden Fällen wird in den Voranmeldungen monatlich importiert und Werte werden in die Jahreserklärung übernommen. Die einzige Ausnahme sind hierbei manuell erstellte Meldungen, welche nur in der Jahreserklärung befüllt werden.


Praxishinweis

Die Periode ist als Basis für alle weiteren Stammdaten im System zu sehen, d. h. die Stammdaten werden immer periodengerecht abgebildet. Ferner müssen alle weiteren Stamm- und Bewegungsdaten jeweils einer konkreten Periode zugeordnet werden. Es besteht die Möglichkeit, beim Anlegen einer Periode alle Stammdaten der Vorperiode zu übernehmen. Daher ist es empfehlenswert, Perioden sukzessive anzulegen. D. h. erst wenn die Erstellung einer bestimmten Meldung relevant wird, sollte die zugehörige Periode angelegt werden. Auf diese Weise lassen sich bspw. Änderungen in der Organschaft Periodengetreu abbilden, ohne die Daten aus vorherigen Perioden zu verändern.

Anlegen einer Periode 

Bei dem [Anlegen] einer Periode erscheint eine neue Eingabemaske, in der folgende Felder ausgefüllt werden müssen:

IDHier ist keine Eingabe erforderlich, da die ID als fortlaufende Nummer vom VAT@GTC automatisch vergeben wird. Sie dient der eindeutigen Identifizierung einer Periode innerhalb der Datenbank. 

Ultimo

Der Ultimo ist ein Pflichtfeld und stellt den jeweils letzten Tag der Periode dar, so ist z. B. der Ultimo für die Voranmeldungsperiode Januar 2017 der 31.01.2017. Die Eingabe des Ultimos kann über die Kalenderfunktion oder manuell im vorgegeben Format erfolgen. 

Name

Die Periode muss einen eindeutigen Namen tragen, welcher als Freitext vergeben werden kann. Es wird empfohlen, eine einheitliche Regel pro Periodentyp anzuwenden, z. B. Voranmeldungsperioden mit JJJJ-MM. Demgegenüber sollten Jahreserklärungs- bzw. Sondervorauszahlungsperioden in einer anderen Form betitelt werden, wie bspw. USt-JE JJJJ (für Jahreserklärung) und SVZ JJJJ (für Sondervorauszahlung). Der Name einer Periode erscheint in den Auswahllisten der meisten Dialoge sowie bei bestimmten Kopierfunktionen.

Meldeland 

Die Auswahl des Meldelandes ist fest vorgegeben und ergibt sich aus dem ausgewählten Meldeland im Dialog [Home].

Periodenart

Die Periodenart gibt an, welche Art von Meldungen erstellt werden sollen. Gleichzeitig setzt sie die Zeiteinheit für diese Periode fest. Die Periodenart hat erhebliche Auswirkung auf das Vorhandensein bestimmter Unterdialoge im Meldeprozess. 
Eine Voranmeldungsperiode bildet den klassischen Voranmeldungszeitraum mit einer Laufzeit von einem Monat ab. In dieser Periodenart können auch Zusammenfassende Meldungen erstellt werden. Beim StKz-Mapping einer Voranmeldung können nur Felder des Voranmeldungsformulars ausgewählt werden. 
Eine Jahreserklärungsperiode hat eine Laufzeit von einem Kalenderjahr (auch bei abweichendem Wirtschaftsjahr) und ist für die Konsolidierung aller Voranmeldungswerte und die Abgabe der Jahreserklärung vorgesehen. Beim StKz-Mapping einer Jahreserklärung können nur Felder des Jahreserklärungsformulars ausgewählt werden. Hier kann nach Übernahme der Daten aus der Voranmeldung ein Abgleich mit den ERP-Daten des Jahres erfolgen. 
Die Sondervorauszahlungsperiode ist jahresbezogen und dient zur Berechnung des Sondervorauszahlungssolls sowie zur Erstellung und Abgabe des Antrags auf Dauerfristverlängerung.

Typ der Periode

Eine Produktivperiode stellt die tatsächlich genutzte Periode für die Erstellung der jeweiligen Meldungen dar. Pro Kalendermonat kann immer nur eine Produktivperiode pro Periodenart eingerichtet werden. Der Periodentyp wird im Regelprozess nicht angepasst und verbleibt auf [Produktivperiode].
Eine Testperiode ist vom Funktionsumfang her gleichwertig mit einer Produktivperiode, mit dem einzigen Unterschied, dass eine tatsächliche Versendung von Meldungen nicht möglich ist. Das Anlegen einer Testperiode eignet sich insbesondere bei der Implementierung des VAT@GTC im Unternehmen und bei ersten Versuchen im Umgang mit der Anwendung. Denn die Eingabe innerhalb dieser Periode hat keine Auswirkung auf den eigentlichen Geschäftsbetrieb. Darüber hinaus kann dieser Typ der Periode auch gut für die Simulation bestimmter Szenarien verwendet werden. Im Gegensatz zu Produktivperioden können mehrere Testperioden innerhalb eines gewissen Zeitraumes parallel angelegt werden. Wenn eine Testperiode ausgewählt ist, werden in Übersichten, wie der Jahresübersicht nur Testperioden abgebildet. Auch Datenübernahmen in Testperioden finden nur aus Testperioden statt. Gleiches gilt im Umkehrschluss natürlich auch für die Produktivperioden.

Stammdaten kopieren auf Basis von

Mit diesem Auswahlfeld können alle Stammdaten einer beliebigen Periode in die aktuelle Periode kopiert werden. Diese Auswahl kann nur beim Anlegen einer Periode getätigt werden und ist später nicht mehr änderbar. Für Voranmeldungsperioden und Sondervorauszahlungsperioden können nur Voranmeldungsperioden als Basis verwendet werden. Für Jahreserklärungsperioden können die Stammdaten anhand von vorherigen Jahreserklärungen kopiert werden. Dies beschränkt sich jedoch auf die Steuerkennzeichen. Die Gesellschaften und weiteren Stammdaten werden anhand der Voranmeldungsperioden ermittelt, insofern der entsprechende Haken gesetzt wird. Wenn keine Steuerkennzeichen aus einer vorherigen Jahreserklärung übernommen wurden, sind diese im Nachgang manuell zu pflegen oder die Steuerkennzeichen sind samt StKz-Mapping zu importieren.

Formular-version 

Die Einstellung in diesem Feld bestimmt, welche Formularversion für die Periode verwendet wird. Kommt es zu einer Gesetzesänderung oder werden Berechnungsfehler behoben, so wird mittels Produkt-Update ein neues Formular im VAT@GTC hinterlegt. Es wird dringend empfohlen, immer die aktuellste angebotene Version auszuwählen (gilt für jegliche Periodenarten und -typen). Diese ist im VAT@GTC automatisch voreingestellt.

Hinweis für Perioden im Ausland Wenn noch nicht die aktuellste Formularversion hinterlegt ist, kann dennoch eine Periode angelegt werden. Beim Speichern wird die Periode mit „---“ hinterlegt. Im Nachhinein kann die Formularversion angepasst werden. 

Die Eingabe in den Feldern ist anschließend durch [Speichern] zu bestätigen.

Prozess zum Anlegen neuer Perioden 

Das Anlegen einer neuen Periode ähnelt dem Anlegen der ersten Periode, mit dem Unterschied, dass in den Folgeperioden mittels [Stammdaten Kopie auf Basis von] die Stammdaten aus den Vorperioden übernommen werden können. Dabei empfiehlt es sich, die Perioden kontinuierlich anzulegen. Der Anstoß des Kopiervorganges der Stammdaten in die neue Periode erfolgt durch [Speichern].

Die Übernahme der Daten kann einige Minuten in Anspruch nehmen. 

Ist die Periode erfolgreich angelegt worden, erscheint oberhalb der Funktionsleiste ein grünes Häkchen mit dem Periodennamen und die Übersicht der Perioden inkl. der neu angelegten Periode wird geöffnet.

Praxishinweis

Bereits im Vorfeld sollte ein klarer Prozess definiert werden, welcher Benutzer zu welchem Zeitpunkt welche Periode anlegen darf. Durch die klare Definition der zeitlichen Vorgänge und der Zuständigkeiten wird zum einen ein sauberer VAT-Compliance-Prozess abgesichert. Zum anderen kann nur durch eine zeitgemäße Periodengründung gewährleistet werden, dass eine aktuelle Abbildung des Organkreises gewährleistet bleibt. Wird eine Periode vorzeitig angelegt und scheidet in der Zeit zwischen Anlegen der Periode und dem Meldemonat eine Organgesellschaft aus dem Organkreis aus bzw. kommt eine neue hinzu, so wird der Organkreis im Meldemonat durch das zu frühe Anlegen der Periode nicht richtig abgebildet. 

Auch für den Fall, dass zwischenzeitlich einzelne Steuerkennzeichen o.ä. geändert werden, ist eine zeitgemäße Anlegung der Perioden ratsam. Dies gilt insbesondere dann, wenn die Stammdaten aus der Vorperiode mittels [Stammdaten Kopie auf Basis von] in die anzulegende Periode übernommen werden sollen. Wurden zwischenzeitlich bereits verfrüht Perioden angelegt, so beinhalten diese Perioden noch die veralteten Steuerkennzeichen und die geänderten Steuerkennzeichen müssen händisch nachgepflegt bzw. geändert werden.

Bearbeiten, Anzeigen und Löschen 

Welche der nachfolgenden Funktionen zu sehen sind, ist davon abhängig, welche Rollen und Berechtigungsobjekte vergeben worden sind. Über die [Bearbeitungsfunktion] wird eine Detailansicht der ausgewählten Periode aufgerufen, in der Änderungen bereits gespeicherter Daten vorgenommen werden können. Allerdings ist die Periodenart nicht mehr änderbar. Nach dem Speichern wird automatisch zur Periodenübersicht gewechselt. 

Über die [Detailansicht] wird ebenfalls eine Detailansicht der ausgewählten Periode aufgerufen. Allerdings sind hierüber Änderungen nicht möglich. Das [Löschen] einer Periode bewirkt lediglich eine Archivierung dieser Periode. Über die Anzeigefunktion können alle archivierten Perioden angezeigt werden. Die zuvor gelöschten Perioden können über die [Wiederherstellung] reaktiviert werden und erscheinen daraufhin in der Anzeigefunktion wieder bei den aktiven Perioden. 

Praxishinweis

Beim Wiederherstellen wird der [Typ der Periode] automatisch auf Testperiode gestellt. Die automatische Umstellung auf Test hat den Hintergrund, dass nach der Archivierung der alten Produktivperiode eine neue Produktivperiode mit demselben Ultimo sowie derselben Periodenart angelegt werden kann. Da allerdings jeweils nur eine Produktivperiode mit demselben Ultimo und derselben Periodenart existieren kann, ist vor Löschung der zwischenzeitlich angelegten Produktivperiode nur das Anlegen einer Testperiode möglich. Danach oder für den Fall, dass zwischenzeitlich noch keine neue Produktivperiode angelegt worden ist, ist eine Umstellung auf Produktivperiode wieder möglich. 

Export und Import einer Periode

Das VAT@GTC bietet in diesem Dialog die Möglichkeit an, Datensätze einer Periode zu ex- und importieren. Diese Funktion kann u. a. für eine Unternehmensrestrukturierung genutzt werden, um bestimmte Perioden, Gesellschaften, Stammdaten sowie Bewegungsdaten auszugliedern und diese dann in einem anderen Unternehmen einzubringen. Ebenfalls kann diese Funktion zu Testzwecken verwendet werden, indem Datensätze aus einer Periode entnommen und als Testperiode eingespielt werden. Der Periodenexport dient zudem als Fehleranalyse für AMANA. Voraussetzung eines Periodenex- oder imports ist, dass identische Systeme mit gleichen Applikationsversionen vorhanden sind.

Sollte Interesse daran bestehen, melden Sie sich gerne bei AMANA. Voraussetzung für den Periodenexport/import ist eine Freischaltung im Einstellungsbereich.